Richtig oder Falsch?
Wir räumen mit Mythen und Halbwahrheiten über Getränkekarton-Recycling auf. Machen Sie den Faktencheck und testen Sie Ihr Wissen.
Mythos 1
«Getränkekarton-
Recycling ist nicht
möglich.»
Doch.
Sogar alle drei Schichten des Getränkekartons können recycelt werden. Aus den Kartonfasern entstehen hochwertige Produkte wie Kartonschachteln; aus Polyethylen und Aluminium (bekannt als PolyAl) beispielsweise Paletten, Möbel und Seifenspender.
Mythos 2
«Getränkekartons können
in der Schweiz nicht gesammelt werden.»
Falsch.
Getränkekartons werden von ca. 100 Sammelstellen und mehreren Sammelsäcken gesammelt. Eine schweizweite Sammlung für Getränkekartons und Kunststoffverpackungen ist durch die Branchenorganisation RecyPac im Aufbau. Das Ziel: Recyclingquoten von 70% für Getränkekartons und 55% für Kunststoffverpackungen bis 2030.
Mythos 3
«Aluminium im Getränkekarton
ist schlecht.»
Falsch.
Alle Schichten des Getränkekartons erfüllen eine wichtige Funktion; Aluminium macht verderbliche Lebensmittel haltbar und schützt vor Food Waste. Es kann recycelt werden, auch dank technischer Innovationen. Parallel arbeitet die Industrie an Lösungen, um die Alu-Barriere zu ersetzen.
Mythos 4
«Andere Verpackungen
sind ökologischer als der Getränkekarton.»
Falsch.
Man muss differenzieren, denn entscheidend ist die gesamte Umweltauswirkung. Ökobilanzen zeigen, dass der Getränkekarton für Fruchtsäfte und Wein im Vergleich zu anderen Verpackungen am ökologischsten, und auch für Milch eine wettbewerbsfähige Verpackung ist. Noch besser wird die Verpackung abschneiden, wenn die schweizweite Sammlung durch RecyPac umgesetzt ist.
Mythos 5
«Das Recycling von Getränkekartons findet nicht in der Schweiz statt.»
Stimmt.
Trotzdem ist das Recycling im grenznahen Ausland aus ökologischer Sicht sinnvoll. Ein Getränkekarton könnte bis zu 2’500 km zurücklegen (über LKW-Transporte), bis kein Vorteil mehr gegenüber der Verbrennung in einer KVA gegeben ist. Im Schnitt legt ein Schweizer Getränkekarton jedoch nur rund 550 km zurück.
Mythos 6
«Ohne Getränkekartons fehlt den Kehrrichtverbrennungsanlagen Material zur nachhaltigen Stromerzeugung.»
Falsch.
Getränkekartons sind nur ein kleiner Teil des Verbrennungsmaterials. Die KVA verbrennen jährlich 4 Mio. Tonnen, der Anteil Getränkekartons beläuft sich auf 16’000 Tonnen. Die Produzenten stehen für die Schliessung von Stoffkreisläufen ein. Dies ist mit der Verbrennung nicht möglich.
Mythos 7
«Das Piktogramm mit dem Abfallsack auf den Getränkekartons gibt an, dass sie nicht recycelt werden können.»
Falsch.
Das Piktogramm sagt lediglich aus, dass es noch nicht überall Sammelstellen gibt. Es wird erst geändert, wenn für das Material in der Schweiz eine breit abgestützte Sammlung existiert. Für den Getränkekarton ist sie mit der neuen Branchenorganisation RecyPac aktuell im Aufbau.
Mythos 8
«Wenn es den Getränkekarton als Verpackung nicht gäbe, müsste man ihn auch nicht recyceln.»
Korrekt.
Jedoch würde Food Waste entstehen, der aus ökologischer Sicht schädlich ist. Der Getränkekarton ist eine sinnvolle Verpackung, denn er ist leicht, hält Licht und Sauerstoff ab und besteht durchschnittlich zu 75% aus nachwachsenden Rohstoffen.
Mythos 9
«Der Getränkekarton
ist keine Kreislaufwirtschafts-Verpackung.»
Doch.
Denn Kreislaufwirtschaft hat zum Ziel, Ressourcen zu schonen. Der Getränkekarton besteht zum grössten Teil aus Papierfasern und ist somit eine Verpackung aus nachwachsendem Rohstoff. Zusätzlich bleibt mit dem Recycling das Material des gesamten Getränkekartons (Fasern, Kunststoff und Aluminium) in Verwendung.
Mehr Karton, weniger Plastik und Glas.
Warum Milch, Eistee und Orangensaft in den Getränkekarton gehören.
Der Getränkekarton besteht zu 75 % aus Papierfasern, einem nachwachsenden Rohstoff. Das macht den Getränkekarton schon heute zu einer der ökologischsten Verpackungen. Wird das schweizweite Recycling umgesetzt, ist er in Sachen Ökologie ganz vorne.